Warum die Natur die bessere Erfinderin ist als wir

Bionik – die Natur als Vorbild

Die Natur hat uns schon immer mit ihrer Schönheit, ihren Kreationen, Innovationen und ihrer Funktionalität fasziniert. Kein Wunder, gilt sie als die grösste und genialste Erfinderin überhaupt. Doch warum steckt so viel Geniales in der Natur? Die Antwort liegt in der Evolution des Lebens auf unserem Planeten, die seit Jahrmillionen stattfindet. Pflanzen, Tiere und andere Lebewesen passen sich den sich ständig verändernden Umweltbedingungen von Generation zu Generation an. In diesem Prozess findet die Natur immer wieder neue, clevere Lösungen, die sich bewähren. 

Schau tief in die Natur

Schon seit Jahrhunderten dient uns die Natur als Vorbild für die Entwicklung wichtiger mechanischer und technischer Errungenschaften. Durch das Beobachten und Studieren von Naturphänomenen und -strukturen, von Tieren und Pflanzen, gelangen wir immer wieder zu neuen Erkenntnissen, die uns bei der Lösung von Alltagsproblemen helfen. Dieser Ansatz wird als Bionik bezeichnet.

Bionik prägt deinen Alltag

Viele Erfindungen, die du täglich benutzt, wurden ursprünglich von der Natur abgeschaut. Hier sind einige Beispiele:

  • Klettverschluss: Ingenieur Georges de Mestral liess sich von den Früchten der Grossen Klette inspirieren, die sich regelmässig an seinen Hosen und im Fell seines Hundes festgehakt hatten. Er entwickelte einen ähnlich funktionierenden Klebemechanismus, der heute an vielen Alltagsgegenständen wie Schuhen, Jacken und Rucksäcken eingesetzt wird.
  • Selbstreinigende Oberflächen: Der Lotuseffekt ist ein Klassiker der Bionik. Wasser und Schmutz perlen von der Lotusblume einfach ab. Der Grund dafür: Auf der Blattoberfläche sitzen winzige Wachskristalle, die dem Blatt eine raue, genoppte Struktur verleihen. Forschern ist es gelungen, diese raue Mikrostruktur auf künstlichen Oberflächen nachzubilden. Diese Technologie kommt heute unter anderem an Hausfassaden, auf Sonnenstoren, Dachziegeln und bei Lavabos zum Einsatz. 
  • Bionisch optimiertes Auto: Fast alle heute zugelassenen Autos verfügen über bionisch optimierte Bauteile. In Sachen Strömungswiderstand kupfert die Industrie beim Pinguin ab, die Reifenindustrie kopiert die Zehen von Geckos und Fröschen sowie die Pfoten von Grosskatzen, und die Konstrukteure studieren den Wuchs von Bäumen und simulieren «natürliche» Carrosserie-Versteifungen. 
  • Velohelm: Die Pomelo, eine Art Grapefruit, übersteht Stürze aus bis zu 20 Metern Höhe praktisch unbeschadet. Ihr schaumartiges Gewebe zwischen Fruchtfleisch und Schale wirkt wie ein Stossdämpfer. Die Frucht ist somit ein geeignetes biologisches Vorbild für alle Bereiche, in denen stossdämpfende Materialien (z.B. Velohelm) eingesetzt werden.

Die Natur dient nicht nur als Vorbild für technische Neuerungen. Sie lehrt dich ebenso, nachhaltig zu leben und Ressourcen effizient zu nutzen. Sie zeigt dir, wie verschiedene Arten miteinander interagieren, wie sie in einem ökologischen Gleichgewicht leben, sich an Veränderungen anpassen und widerstandsfähig bleiben. 

Aufgrund des technologischen Fortschritts wird die Bionik in Zukunft eine noch grössere Bedeutung bekommen als heute. Wir werden immer wieder Neues von der Natur lernen und ihre Prinzipien auf innovative Technologien übertragen können. Dies wird zu einem noch tieferen Verständnis und Respekt für die Natur führen. 

Warum die Natur als Vorbild supergut ist

Effizienz

Die Natur ist beeindruckend effizient. Sie braucht weder komplizierte Technologien noch Maschinen, um ihre Ziele zu erreichen. 

Nachhaltigkeit

Die Natur nutzt die Elemente der Erde, wie Wasser, Luft, Sonnenlicht und Bodenschätze auf nachhaltige Weise, um ihre Erfindungen zu gestalten. 

Ästhetik

Viele Aspekte der Natur, sei es die Struktur eines Blattes oder der Flugmechanismus eines Vogels, sind ästhetisch ansprechend und faszinierend.

Zeit und Erfahrung

Die Natur hat in der Evolution alle Zeit der Welt gehabt, clevere Mechanismen zu entwickeln. Diese wurden durch natürliche Selektion geschaffen und haben sich bewährt. 

–mst

Wettbewerb

"Fauna besucht Flora"

Prämierung der eingereichten Bilder
22. November
18:00 - 20:00 Uhr
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Über Kunst und Natur

Künstlergespräch mit Leonardo Tenorio
Kunstschule Liechtenstein
10. Dezember
17:30 Uhr
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"Die Macht der Dinge"

Vernissage

Domus Schaan
26. November
19:00 - 19:30 Uhr
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