Biodiversität im neuen Jahr

5 praktische Tipps für mehr

Seit dem Start der Initiative supergut.li wurden in mehreren Beiträgen konkrete Anregungen zur Förderung der biologischen Vielfalt veröffentlicht. Einige der superguten Empfehlungen haben wir für euch kurz zusammengefasst – auch als Inspiration für einen oder am besten mehrere Neujahrsvorsätze.

Tipp 1:Invasive Pflanzen identifizieren und eliminieren. Neophyten sind ein grosser Treiber des Biodiversitätsverlusts, denn durch ihre rasche Ausbreitung verdrängen sie heimische Pflanzenarten und sind meist keine geeigneten Nahrungsquellen für heimische Tiere. Je früher die gebietsfremde Pflanze also erkannt wird, umso einfacher beziehungsweise kostengünstiger kann sie entfernt werden. Und das Beste daran: Die Lücke kann mit einer heimischen Pflanze gefüllt werden, die wiederum viele heimische Tiere anlockt und dadurch zum Natur-Kino wird. 

Tipp 2: Nistplätze für Wildbienen schaffen. Von 230 in Liechtenstein nachgewiesenen Wildbienenarten nisten zwei Drittel im Boden. Offene, wärmebegünstigte Bodenflächen sind deshalb essenziell. Dies kann durch das Entfernen von Pflanzenbewuchs, aber ohne das anschliessende Umgraben der Erde geschaffen werden. Auch kleine Sandhaufen sind geeignete Nistplätze für die kleinen Bestäuber. Falls es doch ein Insektenhotel sein soll, dann muss sichergestellt werden, dass es in bester Qualität vom richtigen Anbieter oder am besten selbst gezimmert ist. Giftige Lasuren, splitterndes Tannenholz oder schimmelnde Röhrchen sind unerwünscht. Zudem ist es wichtig, dass in unmittelbarer Umgebung ein vielfältiges Angebot von Nektarquellen vorhanden ist.

Tipp 3: Kleinvögel im Winter richtig zufüttern. Die Fütterung ist vor allem dann sinnvoll, wenn die natürliche Nahrung knapp ist: Bei geschlossener Schneedecke, Eisregen oder Dauerfrost. Das Futterhäuschen sollte ein wasserdichtes Dach besitzen, höchstens mit Nahrung für 24 Stunden befüllt und sauber gehalten werden. Vor allem letzteres ist wichtig zu beachten, da über den Kot der Vögel Krankheiten übertragen werden. Am besten werden Häuschen mit schmalen Krippen oder säulenförmige Futterautomaten installiert.

Tipp 4: Wildtiere in der Natur nicht stören. Outdooraktivitäten sind im Trend und unsere Landschaft wird immer stärker zur individuellen Freizeitnutzung aufgesucht. Das stört viele Wildtiere, beispielsweise bei ihrer Winterruhe. Damit die Störung auf einem verträglichen Niveau bleibt, sollten einige Tipps beachtet werden: Hunde an der Leine führen, von Wildruhezonen fernhalten, keinen Abfall hinterlassen, auf dem Weg bleiben und die Nachtruhe respektieren.

Tipp 5: Gezielt und schonend mähen. Naturnahe Blumenwiesen sind sehr artenreich und beherbergen eine vielfältige Insektenwelt. Da Insekten auf ein reichhaltiges Nektarangebot angewiesen sind, sollten Wiesen höchstens zweimal im Jahr – Anfang Juni und im September – gemäht werden. Am besten mit einer Sense. Wenn es so weit ist, immer von der Mitte der Fläche aus mähen, damit die Insekten fliehen können. Blühende Blumen können stehen gelassen werden. Ausserdem sollte niemals die gesamte Fläche auf einmal geschnitten werden. Im Abstand von einem Monat kann dann der übriggebliebene Rest gemäht werden. Im Gegensatz zur Blumenwiese ist ein englischer Rasen oft auch eine Spielwiese für Kinder und wird deshalb öfters gemäht. In ständig mit Mährobotern gepflegten, eintönigen Wiesen, haben Insekten kaum eine Überlebenschance. Die Roboter sorgen dafür, dass für Insekten der Rasen noch feindlicher wird. Zudem machen sie auch vor kleinen Säugetieren keinen Halt, was dazu führt, dass viele totgefahren werden.

Text: Susanne Quaderer

Zusammengefasst

Invasive Pflanzen identifizieren und eliminieren

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Nistplätze für Wildbienen schaffen

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Kleinvögel im Winter richtig zufüttern

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Wildtiere in der Natur nicht stören

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Gezielt und schonen mähen

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Susanne Quaderer

Susanne Quaderer ist Journalistin auf dem Weg zur Biologin. Mit Texten über die Natur kennt sie sich daher supergut aus. 
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